Eine Veranstaltung des Projekts:
grenzenlos | Jüdische Kulturtage zwischen Harz und Heide 2021
Die Region Braunschweig-Wolfsburg liegt längs der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Und sie blickt auf eine Geschichte des modernen Judentums zurück, die bis ins frühe Mittelalter reicht. Passend zu dieser Verortung hat das Israel Jacobsen Netzwerk e.V., das hier von Mitte August bis Mitte September 2021 die nunmehr zweiten „Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide“ veranstaltet, das Motto „grenzenlos“ gewählt.
In Städten, Dörfern und Einrichtungen soll das Verbindende und das Grenzende in der Vielfalt jüdischen Lebens in den Blick genommen werden: zwischen Reformorientierten und Orthodoxen, zwischen Jüdinnen*Juden aus der BRD und der DDR, zwischen jüdischen und nichtjüdischen Menschen, zwischen Jung und Alt. Die Formate sind bunt, lebendig, nachdenklich – und sie schlagen Brücken. Insgesamt stehen über 70 Veranstaltungen auf dem Programm, darunter Lesungen, Konzerte, Open-Air-Kino und vieles mehr.
Ein Dialog mit den heutigen jüdischen Gemeinden
In Helmstedt – Hauptausrichter der Kulturtage und ehemaliger Grenzübergangsort – rückt als historischer Protagonist David Wegmann in den Fokus. Seine Biografie korrespondiert mit dem Jahresthema „grenzenlos“: Als jüdischer Migrant aus Osteuropa ließ sich Wegmann um 1900 als Papierhändler in Helmstedt nieder, im Oktober 1938 wurde er von den Nationalsozialisten nach Polen abgeschoben.
Die Kulturtage legen dabei einen besonderen Schwerpunkt auf den Dialog mit den heutigen jüdischen Gemeinden. Die erste Ausgabe 2020 bot beispielsweise analoge und digitale Veranstaltungen mit „Meet a Jew“, einem Projekt des Zentralrats der Juden, oder einen Abend mit Gesang und Gespräch in Goslar mit dem Rabbiner Walter Rothschild. Diesen regen Austausch zwischen jüdischer und nichtjüdischer Bevölkerung wollen auch die zweiten „Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide“ fortführen.
Die Berliner jüdische Kinderbuchautorin Eva Lezzi liest aus ihrem Kinderbuch „Beni und Oma in den Gärten der Welt“. Im vierten Band der beliebten, von Anna Adam illustrierten Kinderbuch-Reihe um Beni und seine jüdische Familie zieht Beni los. Er muss sich an Bushaltestellen ebenso wie im großen Park alleine orientieren und entdeckt, dass sich Pflanzen an keine Grenzen halten und auch Menschen gerne mal jemand anders sind.
Mit der Beni-Reihe hat Eva Lezzi vier Kinderbücher rund um den acht- bis zehnjährigen Beni und seine jüdische Familie geschrieben, die die Künstlerin Anna Adam humorvoll illustriert hat.
Steintorwall 14
38100 Braunschweig
Deutschland
Niedersachsen