10.05.2021

„Jüdisches Leben in Deutschland ist ohne ein vereintes Europa nicht denkbar“

Rumänische, israelische und deutsche Botschaft in Bukarest streamen Bildungsprojekt

Die Deutsche Botschaft in Rumänien organisiert ab dem 11. Mai gemeinsam mit der Rumänischen Botschaft in Deutschland, der Israelischen Botschaft in Rumänien und der Laude-Reut-Bildungsakademie das Kultur- und Bildungsprojekt „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Ziel der Veranstaltungen, an denen Persönlichkeiten aus Diplomatie, Kultur und Bildung teilnehmen werden, ist es, jungen Menschen und der an Geschichte, Kultur und Kunst interessierten Öffentlichkeit eine breite Perspektive auf das jüdische Kulturerbe in Deutschland im Laufe der Jahrhunderte zu bieten und damit Respekt und Multikulturalität zu fördern.

„Jüdisches Leben in Deutschland ist ohne die Idee eines vereinten Europas nicht denkbar“, erklärt Andrei Kovacs. Der Leitende Geschäftsführer des Vereins 321 wird bei der live gestreamten Eröffnungsveranstaltung am morgigen Dienstag eine Rede halten. Als in Rumänien geborener deutscher Jude mit ungarischen Wurzeln sei es ihm „eine große Freude, dass die Deutsche Botschaft in Bukarest unser Festjahr #2021JLID zum Anlass für ihr Bildungs- und Kulturprojekt ,1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ nimmt“. Kovacs erhofft sich vor allem von der jungen Generation einen großen Zuspruch auf die vier geplanten Webinare, um gemeinsam und länderübergreifend an einem künftig normalen und respektvollen Miteinander zu arbeiten – und betont: „Der 8. Mai mahnt uns alle, für Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit einzutreten und zu kämpfen!“

Das Projekt wird – jeweils von 16 bis 18 Uhr rumänischer Ortszeit – in Form von vier Webinaren stattfinden. Am 11. Mai geht es um jüdische Geschichte, Literatur und Theater, am 15. Juni um Musik, am 20. Oktober um die Kunst, und am 16. November stehen Zusammenfassung und Ausblick auf der Agenda. Die Eröffnungsveranstaltung am Dienstag, 11. Mai, wird um 15 Uhr deutscher Ortszeit live vom Laude-Reut-Bildungskomplex übertragen. Die Veranstaltung kann hier sowie auf der Facebook-Seite der Deutschen Botschaft in Rumänien verfolgt werden.

Neben Andrei Kovacs nehmen der Rumänische Minister für Kultur Bogdan Gheorghiu, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein, der Deutsche Botschafter in Rumänien S.E. Cord Meier-Klodt, der Israelische Botschafter in Rumänien S. E. David Saranga und der Rumänische Botschafter in Deutschland S.E. Emil Hurezeanu an der Eröffnung teil, außerdem der Historiker Prof. Adrian Cioroianu sowie die Schauspielerin und Direktorin des Jüdischen Staatstheaters in Bukarest Maia Morgenstern. Bis zu 700 Schüler*innen aus Rumänien, Israel und Deutschland werden die Veranstaltungen verfolgen und Gelegenheit haben, mit den Gästen zu diskutieren.

Das von der Deutschen Botschaft in Rumänien initiierte Projekt steht unter der Schirmherrschaft des rumänischen Kulturministeriums und wird unter anderem von der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland unterstützt. Der rumänische Kulturminister Bogdan Gheorghiu begrüßt, dass „dieses Projekt darauf abzielt, Schüler aus Rumänien, Deutschland und Israel im Geiste der Toleranz und der Multikulturalität auszubilden“. Dies sei umso wichtiger, als „der Mangel an Informationen zu Vorurteilen führt“.

„Zutiefst dankbar“ für den Anlass des Festjahres #2021JLID zeigt sich der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus Dr. Felix Klein: „Heute – 75 Jahre nach den menschenverachtenden Gräueln der Shoah – ist es nichts weniger als ein Wunder und ein Geschenk, dass Jüdinnen und Juden Deutschland wieder als ihre Heimat betrachten.“

„1700 Jahre jüdisches Leben sind ein starkes Symbol für den Sieg von Kultur und Zivilisation über Barbarei und Tod“, ergänzt der deutsche Botschafter in Rumänien, Cord Meier-Klodt. „Wir haben eine sehr lange gemeinsame Tradition der jüdischen Kultur in unseren Ländern. Mit diesem Projekt möchten wir eine Botschaft der Multikulturalität und des Verständnisses zwischen den Völkern senden.“

Unter dem Titel „#2021JLID – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ werden bundesweit über 1500 Veranstaltungen ausgerichtet und durch die Bundesregierung unterstützt. Ziel des Festjahres ist es, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen. Mehr dazu unter https://2021jlid.de/en/

Für Rückfragen:

Nambowa Mugalu
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.
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