Köln, 06.02.2020

Sylvia Löhrmann zur Generalsekretärin des Vereins „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ berufen

Bundesweites Festjahr in Vorbereitung auch als Beitrag gegen den erstarkenden Antisemitismus

Sylvia Löhrmann, langjährige Bildungsministerin und ehemalige stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, ist neue Generalsekretärin des Vereins „321: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Der Verein bereitet in enger Abstimmung mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland und unterstützt von namhaften Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens für 2021 ein Festjahr mit bundesweiten Veranstaltungen vor. Anlass ist die älteste urkundliche Erwähnung einer jüdischen Gemeinde in Nordeuropa im Jahr 321.

Der Vorstand des Vereins hat Sylvia Löhrmann Anfang Februar einstimmig gewählt. „Wir freuen uns sehr, für diese wichtige Aufgabe mit Sylvia Löhrmann eine Persönlichkeit gefunden zu haben, die eine Brücke schlägt zwischen Politik und Gesellschaft“, erklärt Abraham Lehrer, stellvertretender Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogengemeinde Köln. Sylvia Löhrmann hat sich bereit erklärt, das Amt der Generalsekretärin zunächst bis zum Ende des Festjahrs 2021 zu übernehmen. Sie engagiert sich seit langem in der Erinnerungskultur.

„Was für eine große und zugleich großartige Aufgabe. Ich habe mich sehr gefreut, als mir der Vorsitzende des Vereins, Matthias Schreiber, das Anliegen nahegebracht hat“, begründet Sylvia Löhrmann ihre Zusage. „Die Auseinandersetzung mit der Shoa treibt mich um, seit ich denken kann. Die Ziele des Vereins eröffnen eine neue Dimension: den bedeutenden und reichen Anteil des Judentums an deutscher Geschichte und Kultur herauszustellen, jüdisches Leben heute zu zeigen und zu feiern, das ist ein wichtiger Beitrag für ein zukunftsfähiges Deutschland und für Europa. Daran verantwortlich mitwirken zu dürfen, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und Freude.“

Aktuell stehe der Verein vor der Herausforderung, möglichst rasch bundesweit eine Vielzahl regionaler und überregionaler Projekte zu initiieren. „Das Jahr 2021 soll zeigen, wie jüdisches Leben unser Land an unzähligen Stellen entscheidend mitgestaltet und geprägt hat und das auch in Zukunft möchte“, so Abraham Lehrer. Zugleich biete das Festjahr „die große Chance, einen Beitrag gegen den erstarkenden Antisemitismus zu leisten und Vorurteile gegenüber Juden zu überwinden“.

Aus der Vita von Sylvia Löhrmann:

2010 – 2017
Ministerin für Schule und Weiterbildung und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen

2014
Präsidentin der Kultusministerkonferenz

Seit 2017
ehrenamtliche und freiberufliche Tätigkeit im zivilgesellschaftlichen Bereich

Aktivitäten im Bereich der Erinnerungskultur:

  • Stellvertretende Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Landtag von Nordrhein-Westfalen (12./13. Legislaturperiode)
  • Regelmäßige Fahrten mit Schülergruppen nach Auschwitz
  • Erarbeitung des Konzepts „Erinnern für die Zukunft“, sowohl für NRW als auch für die Kultusministerkonferenz im Jahr der Präsidentschaft 2014
  • Mehrfache Besuche in Yad Vashem, zuletzt mit Schülergruppen 2017
  • Mitglied im Kuratorium von Yad Vashem Deutschland (seit 2018)
  • Mitglied im Beirat „Rheinisch-Bergisches Zentrum für Polizeigeschichte im Polizeipräsidium Wuppertal“ (seit 2019)
  • Unterstützung des Zentrums für Verfolgte Künste in Solingen
  • Engagement für die entstehende Bildungs- und Gedenkstätte Max-Leven, Solingen

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