Jüdischer Rapper Ben Salomo veröffentlicht Song zum Jahrestag des Anschlags auf die Synagoge in Halle
Nach dem versuchten Massenmord an Jüdinnen und Juden am 9. Oktober 2019 in Halle/Saale, bei dem zwei Menschen starben, wurden Jüdinnen und Juden in Deutschland immer wieder gefragt, wie es ihnen jetzt geht.
Nach dem versuchten Massenmord an Jüdinnen und Juden am 9. Oktober 2019 in Halle/Saale, bei dem zwei Menschen starben, wurden Jüdinnen und Juden in Deutschland immer wieder gefragt, wie es ihnen jetzt geht. Ben Salomo gibt mit seinem Song „Deduschka“ („Großvater“) eine von vielen Antworten aus der jüdischen Community. Er veröffentlicht ihn zum Jahrestag des Anschlags und rappt darin von verloren gegangenem Vertrauen und dem Dilemma, genau da zu Hause zu sein, wo er sich nicht sicher fühlt: „Deduschka, du hast ihnen vertraut, doch dein Vertrauen wurde mir geraubt. Trotz all dem bin ich hier zu Haus, seit siebzehnhundert Jahren, ist daszu glauben?“
Gleichzeitig spricht er von der Hoffnung, dass seine Enkel diese Ängste und Sorgen nicht mehr plagen müssen: „Und wenn mich einmal meine Enkel fragen, Sabale („Großväterchen“), wie war’s in deinen Kindertagen? Dann möchte ich meinen Enkeln sagen, euch muss das nicht mehr plagen!“
Der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ hat die Produktion dieses Liedes finanziell unterstützt, um jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen. Ziel ist es, mehr jüdischen Stimmen Gehör zu verschaffen und die Diversität der Perspektiven in der Gesellschaft zu fördern. „Die Musik ist für uns ein Mittler, durch den wir hoffentlich viele Menschen erreichen und ihnen einen Zugang zu jüdischem Leben ermöglichen“, sagt der leitende Geschäftsführer des Vereins, Andrei Kovacs. Er hofft, vor allem auch junge Menschen zu erreichen. „Ich würde mir wünschen, dass es für sie später einmal normal ist, jüdisch und deutsch zu sein oder deutsch-jüdische Freundinnen und Freunde zu haben.“
Sylvia Löhrmann, Generalsekretärin des Vereins, betont: „Viele Menschen möchten wissen, wie es Jüdinnen und Juden in Deutschland geht. Der Song ist eine Möglichkeit, das zu erfahren.“
Das Video findet sich hier.