Kooperationsvereinbarung zum „Festjahr #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ zwischen dem Land Niedersachsen und dem Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ unterzeichnet
Seit 1700 Jahren sind jüdische Kultur und jüdische Religion fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens in Deutschland. Aus Anlass des Festjahres „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ hat das Land Niedersachsen heute einen Kooperationsvertrag mit dem Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ geschlossen. Ministerpräsident Stephan Weil und der leitende Geschäftsführer des Vereins, Andrei Kovacs, unterzeichneten den Kooperationsvertrag im Gästehaus der Landesregierung in Hannover.
Bundesweit wird das besondere Jubiläum im Rahmen unterschiedlichster Veranstaltungen im Jahr 2021 gefeiert werden. Die Auftaktveranstaltung mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier wird am 21. Februar in Köln stattfinden.
Mit dem heute geschlossenen Kooperationsvertrag wird angestrebt, im Festjahr und darüber hinaus möglichst vielen Menschen in Niedersachsen jüdisches Leben nahezubringen sowie einen Beitrag gegen den erstarkenden Antisemitismus zu leisten und das Miteinander der Kulturen und Religionen im Land zu fördern.
Ministerpräsident Stephan Weil: „In Niedersachsen gibt es zahlreiche Zeugnisse deutsch-jüdischer Kultur und Geschichte. Der Holocaust verfolgte die Auslöschung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa. Auf immer werden die Verbrechen in Bergen-Belsen und vielen anderen Schreckensorten mit unserer Geschichte und unserem Leben verbunden sein. Das Land Niedersachsen feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen und wir feiern 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Schon die Zahlen sprechen für sich – Jüdinnen und Juden haben unsere Geschichte, unsere Kultur und Identität über Jahrhunderte entscheidend mitgeprägt – lange bevor es unser Bundesland überhaupt gegeben hat. Ich freue mich sehr über das vielfältige jüdische Leben in Niedersachsen. Es ist mir aber sehr bewusst, dass auch in Niedersachsen Jüdinnen und Juden mit Anfeindungen und Antisemitismus konfrontiert sind. Deshalb setzt der heutige Kooperationsvertrag auch ein klares Zeichen für Zusammenhalt, ein respektvolles Miteinander und gegen jede Form von Antisemitismus, Hetze und Ausgrenzung.“
Das Land wird sich gemeinsam mit jüdischen Gemeinden, Hochschulen, Schulen, Bildungsträgern, Vereinen, Stiftungen, Unternehmen, Kulturschaffenden und insbesondere mit der Villa Seligmann in Hannover am Programm des Festjahres #2021JLID beteiligen.
„Der Abschluss des Kooperationsvertrages mit Niedersachsen ist ein bedeutender Schritt im gemeinsamen Kampf gegen Antisemitismus und ein wichtiger Beitrag für die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland“, so Andrei Kovacs. Der leitende Geschäftsführer des Vereins 321 hebt als niedersächsische „Leuchtturm-Projekte“ unter anderem den Kunst- und Sport-Workshop „1700 Tore“ mit jungen Christen, Juden und Muslimen, die Ausstellung „Jüdisches Leben in Oldenburg gestern, heute und in Zukunft“, die crossmediale Inszenierung des Jacobs-Tempels in Seesen und verschiedene Konzerte, Lesungen und Ausstellungen in der Villa Seligmann hervor.
Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza betonte: „Im Festjahr 2021 richten wir unseren Blick auf eine sehr lange Geschichte von Jüdinnen und Juden in unserem Land – insbesondere auf das Leid, das Menschen mosaischen Glaubens hier erleiden mussten. Aber auch auf das gute Miteinander in der Gegenwart und natürlich auf die Verantwortung, die ein sich einschleichender Alltags-Antisemitismus mit sich bringt. Wenn es uns gelingt, all diese Aspekte zusammenzubringen, dann werden alle Menschen in Deutschland von diesem wichtigen Festjahr etwas mitnehmen können.“
Der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste, hat intensiv für eine Beteiligung unterschiedlichster Organisationen und Institutionen an dem Festprogramm in Niedersachsen geworben. Unter dem Dach „#2021JLID“ wird es in Niedersachsen zahlreiche Aktivitäten geben. „Auch in Niedersachsen bietet sich im Festjahr die einmalige Chance, jüdische Kultur in ihrer ganzen Vielseitigkeit und in ihrer unser Land nachhaltig prägenden Bedeutung zu erleben. In jedem Fall wird es uns vermitteln, dass jüdisches Leben völlig selbstverständlich zu uns dazugehört und ebenso bereichernd wie schützenswert ist,“ so der Landesbeauftragte.
Die Generalsekretärin des Vereins „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e. V.“, Ministerin a. D. Sylvia Löhrmann, erklärte: „Im Festjahr wollen wir jüdisches Leben HEUTE in den Fokus rücken und die große Vielfalt des Judentums sichtbar und erlebbar machen. Denn das Judentum war und ist konstitutiv für Deutschland und seine Geschichte.“
Alle Informationen rund um das Festjahr sind auf der Homepage www.2021JLID.de zu finden – und auf den Sozialen Kanälen.
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