Eine Veranstaltung des Projekts:
Aufbau eines jüd.-christl. Lern- und Begegungsprogramms im Klosterstift Heiligengrabe
Hier wird mit der alten antijüdischen Gründungslegende des Klosters Heiligengrabe aufgeräumt. Sie wird so durchleuchtet und analysiert, dass sie Besucher in die Lage versetzt, den „Generalverdacht“ als ein sich immer wiederholendes Element antijüdischer Stereotype zu durchschauen. Junge Menschen werden zu Botschafter*innen der Entmythisierung antijüdischer Vorurteile ausgebildet. Durch die Begegnung mit Jüdinnen*Juden wird jüdisches Leben und Kultur in der Gegenwart vermittelt und ein Beitrag zur Prävention von Judenhass geleistet.
Zum heutigen Inventar des Kloster Stift zum Heiligengrabe gehören fünf gut erhaltene mit Temperafarbe bemalte Holztafeln aus dem 16. Jahrhundert. Der Maler wurde 1532 damit beauftragt, eine Lügengeschichte darzustellen, die einen Juden des Hostiendiebstahls bezichtigt.
Gemeinsam mit der am Ort befindlichen Schule wurde ein Seminarmodell entwickelt, zunächst für Schüler der 9. und 10. Klasse, das am Beispiel dieser Legendentafeln die Motive christlicher Judenfeindschaft und ihre Wirkung bis in die Gegenwart hinein untersucht.
Das Problem der Vorurteile gegenüber Juden wird anschaulich und konkret am Beispiel der Bildtafeln vermittelt. Die Schüler*innen arbeiten selbstständig mit Kopien. Im Anschluss werden antisemitische Vorfälle in Schule und im Alltag thematisieren.
Ergebnisse des Arbeitstages werden im Kloster Stift zum Heiligengrabe sichtbar gemacht. Entsprechend der Evaluation ist eine Fortsetzung bzw. die Entwicklung einer Seminarreihe geplant.
Stiftgelände 1
16909 Heiligengrabe
Deutschland
Brandenburg