Bildung
Bildungsbezogene Initiativen im Kontext des Festjahres
Das heutige Jüdische Leben in Deutschland ist von großer kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt geprägt.
In der medialen Wahrnehmung und auch im Schulalltag liegt der Fokus bisher jedoch im Wesentlichen auf Ausgrenzung, Verfolgung, Vernichtung und dem größten Menschheitsverbrechen, der Shoah.
Ein zentrales Anliegen des Festjahres #2021JLID ist es deshalb, diese Vielfalt in Geschichte und Gegenwart adäquat für Schulen aufzubereiten. Neue Zugänge und Inhalte sollen bisherige ergänzen, um zu zeigen, dass jüdisches Leben seit Jahrhunderten bis heute konstitutiver Bestandteil deutscher Geschichte und Gesellschaft ist.
Unterstützt wird der Verein 321 bei verschiedenen schulbezogenen Aktivitäten von den Lehrkräften Julia Hendrich und Felix Bjerke, die im Rahmen des Kooperationsprojektes zwischen dem MSB und dem Verein 321 – 2021: 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland e.V. für zwei Jahre an die Bezirksregierung Köln teilabgeordnet wurden.
Sie arbeiten mit unterschiedlichsten Akteur*innen im Bildungsbereich zusammen, z.B. mit „SABRA“, dem „Zeitbild Verlag“ und „Bildungspartner NRW“, einer Geschäftsstelle des Landes und der Landschaftsverbände zur Förderung des außerschulischen Lernens in NRW.
Zudem kann der Verein dank Frau Hendrich und Herrn Bjerke mit der Reihe der Digitalen Impulsen Akzente zu innovativen Projekten für den Bildungsbereich setzen.
So soll im Festjahr auch im Bildungsbereich ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen Antisemitismus geleistet werden und dazu beitragen, Stereotype in den Köpfen der Menschen durch Bilder der Realität zu ersetzen.
Tipp Der Woche
„Jung und jüdisch in Baden-Württemberg“
Der Film „Jung und Jüdisch in Baden-Württemberg“ legt den Fokus auf Gegenwart und Zukunft jüdischen Lebens. Junge jüdische Erwachsene aus Baden-Württemberg berichten in diesem über ihre individuellen Erfahrungen, Deutungen und Wünsche für Gegenwart und Zukunft jüdischen Lebens. Dabei werden ganz verschiedene Perspektiven sichtbar – Unterschiede zwischen der jüngeren und älteren Generation werden genauso thematisiert wie verschiedene Blickwinkel, Positionierungen und Identitätskonstruktionen. Es wird z. B. über Fremdzuschreibungen und Erwartungshaltungen der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft gegenüber Jüdinnen und Juden gesprochen. Der Film zeigt, wie unterschiedlich die jungen Erwachsenen damit umgehen und dass es nicht „die“ richtige oder falsche Strategie gibt. Beim Einsatz des Films im Unterricht geht es weniger um die Vermittlung von Inhalten und Kenntnissen über das Judentum, sondern darum, mit den Schüler*innen in einen kreativen und anregenden Austausch zum Thema „jüdisches Leben in Deutschland“ kommen.