Kaiser Konstantins Edikt aus dem Jahr 321
Der früheste schriftliche Nachweis über jüdisches leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschland
Wohl kaum eine andere deutsche Stadt ist so lange mit jüdischer Geschichte verbunden wie Köln: Am 11. Dezember 321 erlässt der römische Kaiser Konstantin ein Edikt (Gesetz). Das Gesetz besagt, dass Juden städtische Ämter in den Kurien, den römischen Stadträten, bekleiden durften und sollten. Das Edikt Konstantins, dessen Abschrift aus dem 6. Jahrhundert in der Bibliothek des Vatikans aufbewahrt wird, ist somit das früheste schriftliche Zeugnis über jüdisches Leben in Mitteleuropa.
Auf Anfrage des Erzbistums Köln stellte der Vatikan die noch nie verliehene Abschrift des Edikts jetzt für eine Ausstellung zur Verfügung: Vom 15. September bis zum 17. Oktober wird sie im Rahmen von „In die Weite. Aspekte jüdischen Lebens in Deutschland“ im Kunstmuseum des Erzbistums Köln („Kolumba“) der Öffentlichkeit gezeigt. Die Ausstellung wurde gemeinsam vom Erzbistum, dem LVR-Jüdischen Museum im Archäologischen Quartier (MiQua) und dem Kolumba kuratiert und ist bis zum 15. August 2022 an der Kolumbastraße 4 zu sehen – als Teil des Festjahres #2021JLID. Anhand hochkarätiger Exponate aus dem In- und Ausland sollen Themen, Entwicklungen und Zäsuren aus 1700 Jahren jüdischer Geschichte und Kultur skizziert werden. Die Abschrift aus dem 6. Jahrhundert wurde bereits in einer klimatisierten Transportkiste und unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen angeliefert und bildet für einen Monat den Höhepunkt der Sammlung. Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden und Mitbegründer unseres Vereins Abraham Lehrer nahm das historische Dokument gemeinsam mit dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, der auch Kuratoriumsmitglied unseres Vereins ist, und der LVR-Direktorin Ulrike Lubek in Empfang.
.
.