Finissage des Festjahres #2021JLID in Berlin
Bei der Finissage am Donnerstagabend zogen Matthias Schreiber, Vorstandsvorsitzender des Vereins 321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Gründungsmitglied des Vereins, sowie Pfarrer Joachim Gerhardt, Vorstands- und Gründungsmitglied sowie Jürgen Rüttgers, ehemaliger NRW-Ministerpräsident, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Kuratoriums, eine positive Bilanz des Festjahrs mit über 2400 beim Verein registrierten Veranstaltungen. Gerechnet hatte der Verein mit 1000 Veranstaltungen, die Resonanz war also überwältigend.
Lehrer bilanzierte, im Vorfeld des Festjahres seien von Juden und Nichtjuden Bedenken geäußert worden, ob 1700 Jahre jüdisches Leben ein Grund zum Feiern seien oder ob die zahlreichen Gräueltaten im Lauf der Geschichte gegen Juden nicht eher ein Gedenkjahr rechtfertigten. „Rückblickend können wir zu Recht und auch mit einer guten Portion Stolz sagen, dass wir es geschafft haben, beides gleichberechtigt in die Augen der Gesellschaft zu stellen.“ Seine ganze Rede finden Sie Hier. Die Rede von Herrn Rüttgers finden Sie HIER.
Vorstandsmitglied Ruth Schulhof-Walter konnte krankheitsbedingt nicht teilnehmen. Ihre schriftliche Botschaft – in der sie ihre Gedanken zum Festjahr teilt und allen am Festjahr beteiligten Akteuren dankt – findet sich hier.
Zu den Gästen gehörten zahlreiche Vertreter*innen aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Gekommen war die gesamte Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland – Präsident Josef Schuster, die Vizepräsidenten Mark Dainow und Abraham Lehrer sowie Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Shelly Kupferberg. Musikalische Beiträge steuerten Ben Salomo, Shantel sowie Sharon Brauner und Carsten Troyke bei.
Katarina Barley, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, sprach auf dem Panel mit Matthias Schreiber, Felix Klein– Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in den Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus – und Hannah Dannel, Kulturreferentin des Zentralrats, auch den Antisemitismus-Skandal in Kassel an. „Was jetzt bei der documenta passiert ist, hätte vor kurzem kaum jemand für möglich gehalten, dass das auf deutschem Boden von quasi-offizieller Stelle sichtbar sein würde“, sagte sie.
In einem zweiten Panel zu Zukunftsperspektiven jüdisches Lebens in Deutschland und Europa kamen Vertreter*innen der jüngeren Generation zu Wort. Viel Beifall erhielt die Makkabi-Sportlerin Martha Wojciechowksi für ihren Appell, im Schulunterricht nicht nur über die Verfolgung der Jüdinnen*Juden während der NS-Zeit, sondern auch über jüdisches Leben heute zu sprechen.
Sehe Sie hier die ganze Veranstaltung: