Berlin
11.10. bis 14.11.2021
Gesamtansicht Installation: Adam, wo bist Du?
Ilana Lewitan, Foto Wolf-Dieter Böttcher
Ausstellung | Kunst
Was vom Menschen übrig bleibt ...
Adam, wo bist Du?
Ein drei Meter hohes Kreuz, eine leere KZ-Häftlingsuniform mit ausgestreckten Armen ... Ilana Lewitans bildgewaltige Kunstinstallation in Berlin stellt Fragen.

Die Biografie eines Menschen bestimmt nicht selten die Fragen, die man an das Leben stellt. Wer sind wir? Und wie wurden wir zu denen, die wir sind? So auch bei der Münchner Malerin und Objektkünstlerin Ilana Lewitan. Ihre Mutter entkam der Deportation aus dem Warschauer Ghetto, indem sie durch die Kanalisation floh und sich mit ihrer Familie eineinhalb Jahre im Keller eines Rohbaus in der Nähe von Warschau versteckte. Ihrem Vater wiederum gelang es, rechtzeitig seine Heimat, ein polnisches Schtetl nahe der russischen Grenze, zu verlassen.

Während die Mutter emotional nie aus diesem Versteck herauskam, so erzählt es die Tochter, gelang es dem energetischen, aber auch rastlosen Vater, sich aus dem Nichts eine erfolgreiche Existenz aufzubauen. „Er sprach nie über die Vergangenheit. Das Einzige, was er preisgab, waren Anekdoten.“

Vor diesem biografischen Hintergrund stellten sich für die studierte Architektin Ilana Lewitan, die sich Mitte der 1990er-Jahre der Kunst verschrieb, auch neue Fragen im Hinblick auf ihren Glauben. Lange Zeit habe sie überhaupt keinen Bezug zu Jesus gehabt. „Das war für mich als Kind jemand, der hing gruselig-schrecklich an ein Holzkreuz genagelt … Bis ich begriff – Jesus war ein Wanderrabbiner.“ In ihrer raumgreifenden Kunstinstallation „Adam, wo bist Du?“ stellt sie die fiktiv provokative Frage: „Was wäre mit Jesus in Nazi-Deutschland geschehen?“ Und gibt in einem Interview die Antwort: „Jehoschua wäre im Sinne der Rassengesetze als Jude verhaftet worden und ins KZ gekommen. Zuletzt wäre er vergast worden. Das zeige ich in meiner mehrteiligen Kunstinstallation. Das zentrale Element hierbei ist ein – 3,30 Meter hohes! – Kreuz aus Stahl. Es trägt die Hülle eines Korpus in KZ-Häftlingsuniform. Es veranschaulicht das, was von Menschen übrig bleibt, wenn man sie ihrer Identität beraubt.“

Weitere infos hier
Zusatzinfos
Eintritt frei
Barrierefreier Zugang
Veranstaltungsdaten
Parochialkirche
Klosterstraße 67
10179 Berlin
Deutschland
Berlin
Montag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
Infos/Tickets:
Informationen zum Veranstalter
Kunst im Dialog e.V.
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