Die Volkshochschule Calw e. V. beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Aufspüren und Sichtbarmachen jüdischen Lebens in der Region. Der Nordschwarzwald ist im Vergleich zu den rheinischen Städten historisch gesehen kein Zentrum jüdischer Kultur. Doch finden sich in den spezifischen Strukturen der Region einige, oftmals verschüttete Spuren jüdischen Lebens.
Gerade an einem Ort, an dem das Bewusstsein für den historischen Einfluss jüdischen Lebens kaum mehr vorhanden ist, bedarf es einer Sichtbar- und Bewusstmachung der Spuren jüdischen Lebens und darüber hinaus der Vermittlung von Wissen über die jüdische Kultur.
Harry Kahn war eine Institution im Oberen Nagoldtal im Schwarzwald. Mit seinem Lastwagen bereiste er die Viehmärkte in der Umgebung. Dieser zeitgeschichtliche Bericht ist die lebendige Darstellung eines Zusammenlebens, das weit über den Viehhandel hinausging. Manches davon hat überlebt, meist als pauschale negative Darstellung des Verhältnisses zwischen JüdinnenJuden und Nichtjüdinnenjuden.
Dass das nicht die einzige Erfahrung sein muss, bringt Dr. Fredy Kahn den Zuhörer*innen in lebendiger Weise über seinen Vater Harry Kahn, den letzten jüdischen Viehhändler in der Region Nagold, nahe.
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