München | Bayern
13.06.2021 | 16 bis 17 Uhr
Synagogal Ensemble Berlin unter der Leitung von Regina Yantian
Copyright: Benjamin Hauf
Konzert | Bühne
200 Jahre Synagogalmusik in Süddeutschland | Jüdische Abendliturgie und geistliche Lesung
Einen vergessenen Teil jüdischer und deutscher Kultur wiedererwecken

Eine Veranstaltung des Projekts:
200 Jahre Synagogalmusik in Süddeutschland

Das Synagogal Ensemble Berlin präsentiert auf einer Konzerttournee durch ganz Deutschland musikalische Schätze der Synagogalmusik.

Die reiche musikalische Tradition des Judentums wiederentdecken und lebendig halten, das ist das Ziel des Synagogal Ensembles Berlin. Mit seinem Programm „200 Jahre Synagogalmusik in Süddeutschland“ geht es auf eine Konzertreise quer durch Deutschland, um dieses Repertoire dorthin zu tragen, wo es noch nicht so bekannt und verwurzelt ist. Neben jüdischen Gemeinden werden dafür auch christliche Gemeinden als Projektpartner gewonnen.

Im Fokus der Konzertreihe steht das traditionsreiche musikalische Leben der jüdischen Gemeinden Süddeutschlands, das die Mitglieder des Synagogal Ensembles Berlin (SEB) auch Menschen nahebringen möchten, die anderen Glaubens sind, mehr über diese Musiktradition erfahren wollen und ihre Bedeutung für das heutige Musikleben und nicht zuletzt auch für unser heutiges Zusammenleben miteinander diskutieren möchten. Das SEB und Kantor Isaac Sheffer präsentieren diese Schätze aus zwei Jahrhunderten nicht nur im süddeutschen Raum, sondern auch in Nord-, West- und Mitteldeutschland und beleben damit eine fast in Vergessenheit geratene Musikkultur.

Nach streng orthodoxer Lehre ist Instrumentalmusik in der Liturgie eigentlich verboten. Die fortwährende Trauer über die Zerstörung des Tempels in Jerusalem erlaube ihren Einsatz nicht, so die dahinterstehende Lehre. Liberale Juden sehen sich hingegen nicht an diese frührabbinische Weisung gebunden. Sie führten im 19. Jahrhundert nicht nur den Chorgesang in die Liturgie ein, sie befürworten auch die Orgelbegleitung. Für sie ist beispielsweise die Orgel ein Instrument, das die Andacht fördert.

In der Romantik entstand ein reichhaltiges Repertoire an Synagogalmusik

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts komponierten jüdische Kantoren in liberal orientierten Synagogen dann eine Vielzahl von Werken mit Orgel- und/oder Harmoniumbegleitung für die gottesdienstliche Liturgie. Kantoren wie Salomon Sulzer, Moritz Deutsch oder Louis Lewandowski schufen außerdem neben Chorwerken auch Instrumentalstücke auf der Basis traditioneller jüdischer Melodien und der damals romantischen zeitgenössischen Musik. Dabei entstand ein reichhaltiges Repertoire an Synagogalmusik, dessen Wurzeln – mit Maier Kohn in München beginnend – schon Anfang des 19. Jahrhunderts in Süddeutschland entsprossen.

In den folgenden Jahrzehnten entstanden vor allem in den florierenden Gemeinden Süddeutschlands, darunter Fürth, Mannheim, Wiesbaden und München, zahlreiche neue Werke von Louis Lewandowski, Maier Kohn oder Israel Meyer Japhet. Aber auch eine neue Generation von Komponisten hat seit dem frühen 20. Jahrhundert Werke für Kantor, Chor und Orgel geschrieben, die zumeist eine Weiterentwicklung der Tradition des 19. Jahrhunderts darstellen.

Musikalische Schätze

Aus diesem reichhaltigen Repertoire wurde von Ensembleleiterin Regina Yantian ein individuelles Programm für diese Konzertreise ausgesucht, ediert und neu zusammengestellt. Das SEB und Kantor Isaac Sheffer erwecken damit einen Teil in Vergessenheit geratener jüdischer und deutscher Kultur wieder zu neuem Leben. Werke von Heinrich Schalit etwa, dessen Feierabend-Liturgie als bewusste Erneuerung der liturgischen Synagogalmusik in einer Zeit nach der noch romantisierenden Ära Lewandowskis entstanden ist, oder des belgischen Komponisten Hugo Chaim Adler. Adler emigrierte wie so viele seiner jüdischen Glaubensbrüder in die USA und hat ein umfangreiches Werk nicht nur mit liturgischer Musik geschaffen. Auch die Werke von Paul Ben-Haim und Max G. Löwenstamm zeigen die ganze Bandbreite der liturgischen Synagogalmusik, ein ebenso spannendes wie weites Feld, das zu entdecken sich das SEB als Aufgabe gestellt hat.

Informationen zur Veranstaltung:

Das geistliche Konzert steht im Zeichen des reichen musikalischen Lebens der jüdischen Gemeinden Süddeutschlands. Das Synagogal Ensemble Berlin unter Leitung von Regina Yantian präsentiert und feiert zusammen mit Kantor Nikola David von Beth Shalom, Kantor Gabriel Loewenheim und dem Organisten Jürgen Geiger Schätze aus zwei Jahrhunderten.

Das geistliche Konzert wird veranstaltet von der Liberalen jüdischen Gemeinde München Beth Shalom und dem Erzbischöflichen Ordinariat München in Kooperation mit der Pfarrei Leiden Christi.

Weitere infos hier
Zusatzinfos
Barrierefreier Zugang
Eintritt frei
COVID-19
Es gelten die aktuellen Corona-Vorgaben und Hygienebestimmungen. Wegen des begrenzten Platzangebots aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen ist eine verbindliche Anmeldung erforderlich. Kommen Sie nur, wenn Sie sich gesund fühlen, tragen Sie eine FFP2-Maske und beachten Sie bitte weiterhin alle Hygieneregeln, mit denen wir unsere Gesundheit und die anderer schützen.
Veranstaltungsdaten
Pfarrei Christi Leiden
Passionistenstraße 12
81247 München
Deutschland
Bayern
Anmeldung über die Website
Infos/Tickets:
Tickets telefonisch bestellen:
Informationen zum Veranstalter
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