Eine Veranstaltung des Projekts:
Jüdische Kulturtage im Taubertal 2021
Eine Veranstaltungsreihe der Bildungspartnerschaft „Jüdische Kultur und der Holocaust“ verbindet jüdische Geschichte und Kultur (Konzerte, Theater, Ausstellungen) mit Diskussionsforen, Ausstellungen, Begegnung und Austausch auch mit anderen Religionen und Kulturen im Hier und Heute.
Die Bildungspartnerschaft „Jüdische Kultur und der Holocaust“ wurde 2010 von den amerikanischen Stiftern Roy und Adele Igersheim gemeinsam mit der Gemeinde und Bürgerstiftung Igersheim ins Leben gerufen und hat bereits eine längere Geschichte. Verschiedene Bildungspartner sind intensiv eingebunden in die zweijährige Entwicklung eines spannenden und vielfältigen Programms, darunter die Kaufmännische Schule Bad Mergentheim, das Residenzschloss Mergentheim/Deutschordensmuseum, das Jüdische Museum Creglingen und seit 2021 die Stadt Niederstetten. Die Schirmherrschaft über die Jüdischen Kulturtage im Taubertal haben neben Dr. Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Roy und Adele Igersheim inne.
Intensive Impulse für ein gelingendes Miteinander der Kulturen und Religionen
Es sind facettenreiche und anspruchsvolle Ziele, die im Rahmen der Bildungspartnerschaft verfolgt werden und auch in diesem besonderen Jubiläumsjahr leitend sind. An vorderster Stelle stehen die Wissensvermittlung und das Erkennen von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen, die zu Nationalsozialismus und Shoa geführt haben. Daran anschließend wird der Bogen spannungsvoll in die Gegenwart geschlagen: Es geht bei den Kulturtagen um die Übertragung dieser Erkenntnisse auf aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklungen.
Parallel zu dieser Bildungsorientierung stehen kulturelle Erlebnisse im Zentrum der Kulturtage, die einen vielfältigen Eindruck der jüdischen Kultur und Religion vermitteln und intensive Impulse geben können für ein gelingendes Miteinander der Kulturen und Religionen. So geht es bei den Jüdischen Kulturtagen im Taubertal letztlich um nichts Geringeres als den ebenbürtigen Dialog und die Stärkung von Demokratie, Menschenrechten und Zivilcourage.
1812 noch lebten 53 jüdische Einwohnerinnen in Igersheim, bei Machtergreifung der Nazis 1933 noch 11. Am 28. November 1941 mussten die letzten fünf noch in Igersheim lebenden JüdinnenJuden unter Bewachung ihre Koffer durch den Ort zum Bahnhof schleppen zur Reise in den Tod im Vernichtungslager Jungfernhof in Riga.
Beim Ortsrundgang „Auf den Spuren jüdischen Lebens in Igersheim“ erzählt Heimathistoriker Ulrich Dallmann über das jüdische Leben in Igersheim und führt uns zu den Stolpersteinen vor den letzten jüdischen Wohnstätten sowie zur ehemaligen jüdischen Synagoge.
Die Führung endet am Rathaus rechtzeitig zur Eröffnung der Ausstellung „Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos“ um 18.30 Uhr.
Treffpunkt: vor dem Rathaus
Möhlerplatz 9
97999 Igersheim
Deutschland
Baden-Württemberg