Darmstadt | Hessen
22.11.2021 | 20 bis 22 Uhr
Fahnen des Festjahres auf dem Darmstädter Luisenplatz
Copyright: Wissenschaftsstadt Darmstadt
Film
Filmpremiere: 1700 Jahre später. Junge Darmstädter über ihr Leben in Darmstadt
Ein vielseitiges Kulturprogramm zu Darmstadts jüdischer Geschichte

Eine Veranstaltung des Projekts:
100 Tage, 1700 Jahre! Jüdisches Leben in Darmstadt

Darmstadt und seine jüdische Gemeinde: An 100 Tagen wird ihre Geschichte erzählt.

Im Oktober 2003 machte man auf der Baustelle des Neubaus des Klinikums in der Darmstädter Bleichstraße einen außerordentlichen Fund. Bei den Baggerarbeiten war ein Schutthaufen aus verbrannten Eisenträgern und verkohlten Holzbalken entdeckt worden: die Überreste der Liberalen Synagoge Darmstadt, die der Nazi-Mob im November 1938 in der Reichspogromnacht zerstört hatte. Ein sofortiger Baustopp wurde verhängt und die Mauerreste eingezäunt – schließlich ist nach jüdischer Auffassung eine Synagoge bis auf den letzten Stein heilig.

Man entschied, die Ruine an Ort und Stelle zu belassen und in den Neubau des städtischen Krankenhauses zu integrieren, trotz enormer Mehrkosten von 1,8 Millionen Euro und einer verlängerten Bauzeit. Zukunft sei eben ohne Erinnerung nicht möglich, sagt Daniel Neumann, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Darmstadt.

Tief im Darmstädter Leben verankert

Unter dem Motto „100 Tage, 1700 Jahre – Jüdisches Leben in Darmstadt“ wurde nun ein vielschichtiges Kulturprogramm aufgelegt, das zeigen soll „wie tief verankert Juden und Jüdinnen hier über lange Zeit waren und am öffentlichen Leben teilgenommen haben“. Denn wer weiß heute schon, dass der jüdische Architekt des Berliner Pergamon-Museums der Darmstädter Alfred Messel war, der auch das Hessische Landesmuseum am Karolinenplatz gestaltete? Dass der ebenfalls in Darmstadt geborene Jude Friedrich Gundolf der meistgelesene Germanist zu Zeiten der Weimarer Republik war? Dass der deutsch-jüdische Expressionist Ludwig Meidner seine drei letzten Lebensjahre Mitte der 1960er-Jahre in Darmstadt verbrachte und, dass nur wenige Kilometer von Darmstadt entfernt, in den Städten Speyer, Worms und Mainz das bedeutendste kulturelle Zentrum des mitteleuropäischen Judentums im Mittelalter lag?

Ein interessanter Programmpunkt ist die Exkursion auf den jüdischen Friedhof von Darmstadt. 1680 auf Initiative der Landgräfin von Hessen-Darmstadt, Elisabeth Dorothea, angelegt, wurde er in der Zeit des Nationalsozialismus nicht zerstört und zählt heute zu den bedeutendsten erhaltenen Anlagen seiner Art in Deutschland.

Informationen zur Veranstaltung:

Der Film „1700 Jahre später. Junge Darmstädter über ihr Leben in Darmstadt“ fragt nach dem Alltag junger Jüdinnen*Juden in Darmstadt heute. Wie leben sie hier mit dem Wissen der Geschichte, mit Plänen für die Zukunft und der Suche nach der eigenen Identität? Zwischen Schabbat, Instagram und der Angst vor erstarkendem Antisemitismus.

Fünf junge Darmstädter Jüdinnen*Juden nehmen uns mit in ihre ganz persönlichen Lebenswelten und erzählen aus ihrer Perspektive, was für sie „jüdisch sein“ bedeutet. 2021 mitten in Deutschland.

Ein Filmprojekt von Christian Gropper und Barbara Struif

Weitere infos hier
Zusatzinfos
Speziell für junges Publikum geeignet
Veranstaltungsdaten
Centralstation Darmstadt
Saal 3. OG
Im Carree
64283 Darmstadt
Deutschland
Hessen
Infos/Tickets:
Informationen zum Veranstalter
Wissenschaftsstadt Darmstadt
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