In Bayern gibt es heute 124 historische, in die Denkmalliste eingetragene jüdische Friedhöfe mit ca. 80.000 Grabsteinen und weitaus mehr Bestattungen. In ländlichen Orten, so auch in Pfaffenhausen bei Hammelburg, sind große Verbandsfriedhöfe zu finden, die von mehreren Gemeinden als zentrale Begräbnisstätten genutzt wurden.
Das Projekt „Erfassung jüdischer Grabmäler in Bayern“ dient dazu, die Grundlagen für eine umfassende Dokumentation zu schaffen. In einer Fachdatenbank sollen alle wesentlichen Merkmale des Grabsteins, seine hebräischen und deutschen Inschriften, die verwendeten Materialien und die biografischen Daten zur bestatteten Person erfasst werden.
Susanne Klemm, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Projekt „Erfassung jüdischer Grabmäler in Bayern“, stellt Ziele und Methoden der zunächst auf drei Jahre angelegten Maßnahme vor.
Inschriften auf Grabsteinen jüdischer Friedhöfe sind eine Quelle ersten Ranges für die Erforschung der Geschichte der jüdischen Gemeinden, gleichzeitig aber stark durch Verwitterung und Verfall gefährdet.
Eine umfassende Dokumentation der Grabmäler und ihrer Inschriften ist daher dringend geboten. Sie wird durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege seit 2020 in einem interdisziplinären Projekt realisiert. Susanne Klemm M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Projekt, stellt Ziele, Methoden und erste Ergebnisse vor.
Frobeniusstraße 2
97762 Hammelburg
Deutschland
Bayern