Eine Veranstaltung des Projekts:
Jahresprogramm Rostock
Eine Vielzahl an Akteuren, Institutionen, Vereinen und Personen haben ein umfangreiches, vielfältiges und spannendes Jahresprogramm für ein breites Publikum auf die Beine gestellt. Neben Rundgängen, Exkursionen, Vorträgen und Gesprächsrunden wird es auch Workshops und ein Hörsaalkino geben. Ein Blick ins Programm lohnt sich – es findet sich für jede und jeden ein spannender Programmpunkt.
Auf der Ersten Internationalen Kunstausstellung in München im Jahr 1879 löst das Bild "Der zwölfjährige Jesus im Tempel" von Max Liebermann einen Skandal aus. Es wird ihm vorgeworfen, den Heiland der Christen als hässlichen Juden-Jungen darzustellen. Das Gemälde wird als Blasphemie empfunden. Liebermann selber zieht es zurück, malt es neu.
Jetzt ist Jesus blond, hat eine aufrechte Haltung und Sandalen an den Füßen. Im selben Jahr 1879 spitzt sich der durch den Gründerkrach befeuerte neue Antisemitismus zu. In Berlin können sich die liberalen Kräfte um Theodor Mommsen noch durchsetzen
gegen Heinrich von Treitschke, der die von den Studentenverbindungen an die Universitäten getragene Antisemitismus-Petition unterstützt. Doch Treitschkes Diktum: "Die Juden sind unser Unglück!" wirkt nach. Am Ende seines Lebens, 1935, wird Max Liebermann schmerzlich bewusst, dass seine Assimilation ein Trugbild war.
Referent: Willfrid Knees, Evangelischer Stadtpastor Rostock)
Organisation und Durchführung: Ev. Luth. Innenstadtgemeinde in Kooperation mit dem Max-Samuel-Haus