Eine Veranstaltung des Projekts:
Jiddisches Leben in Hamburg - gab es das?
Jiddisch ist aus dem Mittelhochdeutschen entstanden und wurde mit hebräischen wie aramäischen Wörtern angereichert. Durch den kulturellen Austausch zwischen Jüdinnen*Juden und Christ*innen gingen zahlreiche jiddische Wörter in die deutsche Alltagssprache ein. Fragt man Menschen, was eigentlich „Jiddisch“ sei, wird dies häufig mit „Jüdisch“ gleichgesetzt.
Die Salomo-Birnbaum-Gesellschaft möchte in vier Veranstaltungen zeigen, dass Jiddisch in Hamburg immer präsent war. Jiddisch ist als grenzüberschreitende, interkulturelle und identitätsstiftende Sprache hochaktuell. Lebensgeschichten eröffnen den Dialog über heutige Probleme wie Emigration, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.
Die Theateraufführung „Wahnsinn aus Heimweh“ beleuchtet ein bedrückendes Kapitel ostjüdischer Emigration über Hamburg in die USA. Anfang des 20. Jahrhunderts verhinderte die Immigrationsbehörde auf Ellis Island die Einreise vieler Auswanderer, indem sie diese als „geisteskrank“ stigmatisierte und zurückschickte, darunter jiddischsprachige Ostjuden. Eingewiesen in die Irrenanstalt Hamburg-Friedrichsberg, machte die Unkenntnis des Jiddischen eine angemessene Behandlung unmöglich.
Basierend auf alten Krankenakten entstand eine dokufiktionale Inszenierung mit einer heute wieder aktuellen Thematik.
Mit: Benjamin-Lew Klon
Einrichtung & Bearbeitung: Anne Rietschel, Cora Sachs und Anton Kurt Krause
Musik & Tontechnik: Nourdin Ghanem
Kostüm & Masken: Cora Sachs
Ehem. Turnhalle
Flora Neumann Str. 1
20357 Hamburg
Deutschland
Hamburg