Der ehemalige jüdische Friedhof unter dem Gelände des Juliusspitals in Würzburg weckte 2018 zum ersten Mal das Interesse des Künstlers Jens Reulecke. Seine „Abwesenheit“ wurde ihm bewusst, und er öffnete vorsichtig und behutsam einen Raum der „Anwesenheit“. Eine Anwesenheit, die innere Bilder hervorrief. So assoziierte Reulecke fragile, vom Wind bewegte Elemente und Töne, die rhythmisch auf- und abtauchten. Er entwickelte in der Folge eine Konstruktion aus dünnen Metallringen, an denen, mit silberfarbenen Schnüren befestigt, Vogelfedern hängen. Wird das Gebilde bewegt, schwingt alles tänzerisch. „Nachhall” heißt die Ausstellung.
Die Installation „Nachhall“ ist das Ergebnis einer intensiven künstlerischen Annäherung an den mittelalterlichen jüdischen Friedhof in Würzburg. Im 16. Jahrhundert mit dem Juliusspital überbaut, sind seine Steine erhalten und liegen in einem Depot im jüdischen Gemeindezentrum Shalom Europa. Der Friedhof bezeugt die 900 Jahre alte jüdische Geschichte der Stadt. Sein Nachhall reicht in unsere Gegenwart. Der Künstler Jens Reulecke macht ihn in der Ausstellung der Stadt Würzburg und des JSZ sicht- und hörbar. Für seine Performances arbeitet er mit der Hochschule für Musik und der IKG zusammen.
Valentin-Becker-Straße 11
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