Eine Veranstaltung des Projekts:
Jiddisches Leben in Hamburg - gab es das?
Jiddisch ist aus dem Mittelhochdeutschen entstanden und wurde mit hebräischen wie aramäischen Wörtern angereichert. Durch den kulturellen Austausch zwischen Jüdinnen*Juden und Christ*innen gingen zahlreiche jiddische Wörter in die deutsche Alltagssprache ein. Fragt man Menschen, was eigentlich „Jiddisch“ sei, wird dies häufig mit „Jüdisch“ gleichgesetzt.
Die Salomo-Birnbaum-Gesellschaft möchte in vier Veranstaltungen zeigen, dass Jiddisch in Hamburg immer präsent war. Jiddisch ist als grenzüberschreitende, interkulturelle und identitätsstiftende Sprache hochaktuell. Lebensgeschichten eröffnen den Dialog über heutige Probleme wie Emigration, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus.
Salomon Maimon, streitbares Genie aus Polen-Litauen, durchstreifte Ost- und Mitteleuropa auf der Suche nach der Wahrheit. Während dieser abenteuerlichen Reise eckt der Talmudschüler mit seiner Provokationslust und seinem schlechten Benehmen überall an, findet aber auch renommierte Bewunderer, wie Moses Mendelssohn und Immanuel Kant.
Als Aufklärer ist er darüber hinaus repräsentativ für den Ende des 18. Jahrhunderts eingeleiteten „Sprachwechsel“ vom Jiddischen zum Hochdeutschen. Durch einen Aufenthalt im Hamburger Christianeum (1783 bis 1785) versuchte er, seine Deutschkenntnisse zu verbessern.
Ein Vortrag mit Lesung.
Referent: Dr. Daniel Elon
Sprecher: Peter Bieringer