„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, dass es weltweit so viele Flüchtlinge gibt wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg …“, erklingt die Stimme der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel aus dem Off. „Es ist selbstverständlich, dass wir ihnen helfen und Menschen aufnehmen, die bei uns Zuflucht suchen.“ Der Film Ordinary Life von Efrat Shalom Danon und Gili A. Danon erzählt aus dem Leben der beiden schwarzen zufluchtsuchenden Frauen Fadumo und Helen in Berlin und Tel Aviv. Beide sehen sich Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und einem Leben fern ihrer Angehörigen und ihrer vertrauten Umgebung ausgesetzt. Es sei Israels Recht, seine Grenzen zu schützen und illegale Eindringlinge abzuwehren, verkündet der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Fadumo und Helen werden zu sozialen Aktivistinnen. Sie nehmen Kontakt zueinander auf und fassen den Entschluss, sich selbst zu helfen und der nachfolgenden Generation eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Starke Frauen, die die Welt verändern, möchten sie auf die Leinwand bringen, betonen Efrat Shalom Danon und Gili A. Danon. Ihr Film verdeutlicht die Gegensätze zwischen der israelischen und der deutschen Einwanderungspolitik sowie dem Alltagsleben und beleuchtet das gemeinsame Schicksal der beiden Frauen.
Versöhnung und eine neue Zukunft
Das Seret International Film & TV Festival führt den Film Ordinary Life im Rahmen eines besonderen Programmteils in Köln und Berlin vor. Seit 2012 präsentiert es jährlich in Deutschland, den Niederlanden und Chile Spiel- und Dokumentarfilme von Filmemacher*innen aus Israel. Es zeigt inspirierende und innovative Filmarbeiten, die neue Sichtweisen auf Israel als Schmelztiegel der Kulturen, Religionen und sozialen Schichten eröffnen, die Vielfalt israelischen Lebens widerspiegeln und Verständnis wecken für das einzigartige Land. Durch die Einladung von Regisseur*innen und Schauspieler*innen zu Gesprächen baut es Brücken zu Filmbegeisterten in anderen Ländern.
Als weiterer Film steht Farewell, Herr Schwarz auf dem Programm. Ein Foto aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ist das Einzige, was Yael Reuvens Großmutter von ihrem Bruder geblieben ist. Die Filmregisseurin begibt sich auf die Suche nach ihrem Großonkel. Sie folgt seinen Spuren vom Konzentrationslager Buchenwald in die brandenburgische Stadt Schlieben, wo sie seinen Sohn ausfindig macht, bis zu seinem Grab. Hätte die Schwester ihm verziehen, dass er eine Deutsche geheiratet hat? Kann aus den beiden Familien in Israel und Deutschland wieder eine Familie werden? Farewell, Herr Schwarz wirft viele Fragen auf, die die Themen Familie, Andenken und Schuld aufwerfen. Am Ende aber kommen auch Versöhnung und eine neue Zukunft in Sicht.
An diesem Abend wird der Film „An Ordinary Life“ gezeigt.
Rosenthaler Str. 39
10178 Berlin
Deutschland
Berlin