Hannover | Niedersachsen
07.07.2022 | 19.30 bis 21.30 Uhr
Titelbild der Veranstaltung
Copyright: Villa Seligmann
Konzert | Bühne
Ven ikh tants – Jiddische Tanzmelodien aus Odessa, Berlin und New York
Eine Brücke zwischen Geschichte und Gegenwart

Eine Veranstaltung des Projekts:
Villa Seligmann 2021 - Eine bedeutende Stätte jüdischer Kultur in Deutschland

Die Villa Seligmann Hannover ist ein Ort der Begegnung. 2021 findet wieder eine Vielfalt an Veranstaltungen statt. Ihr Schwerpunkt ist die jüdische Musik.

Steiler hätte seine Karriere nicht sein können: 1876 begann Siegmund Seligmann als Prokurist bei der „Continental Caoutchouc & Gutta-Percha-Compagnie“, 1879 wurde er mit nur 26 Jahren deren kaufmännischer Direktor sowie Vorstandsmitglied. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Unternehmen zu einem der größten deutschen Gummi- und Reifenproduzenten. Entsprechend hoch war sein Ansehen in Hannover, das auch nach einem repräsentativen Wohnsitz verlangte: Von 1903 bis 1906 ließ Siegmund Seligmann für seine Familie und sich von Hermann Schaedtler eine repräsentative Villa an der Eilenriede bauen. Bis heute beeindrucken ihr neobarockes Äußeres ebenso wie ihr prachtvolles Interieur. Denn im Zweiten Weltkrieg blieb das Gebäude von Schäden durch Luftangriffe verschont.

Nach dem Erwerb der Immobilie durch die Siegmund-Seligmann-Stiftung ist die Villa zu einem Ort der Begegnung geworden, der eine Brücke zwischen Geschichte und Gegenwart schlägt. Jedes Jahr findet eine Vielfalt an Konzerten, Lesungen, Ausstellungen und Konferenzen in Salonambiente statt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der jüdischen Musik.

Die spannende Geschichte der jüdischen liturgischen Musik

2021 gliedert sich das Programm in die Bereiche „Erinnern – Leben – Gestalten“: In der Konzertreihe „Mismor” präsentieren führende Kantoren traditionelle sowie neue Einflüsse der liturgischen Musik, deren Wurzeln 1.700 Jahre zurückreichen. Rund um jüdische Feiertage werden die besonderen Gesänge dieser Liturgien veranschaulicht. Werke vergessener und verbotener Komponisten, aber auch Neue Musik kommen in Kammermusikkonzerten zur Aufführung.

Doch damit nicht genug: Als Fortsetzung des 2020 begonnen Vermittlungsprogramms für Kinder, Jugendliche, Schüler*innen und Studierende sind weitere Veranstaltungen für Begegnungen mit jungen Menschen geplant; zur Erweiterung der Horizonte jüdischer Menschen werden Lernformate in das Programm integriert. Und in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Leuenhagen & Paris lesen bei vier musikalisch umrahmten Veranstaltungen Buchautor*innen aus ihren Werken.

Informationen zur Veranstaltung:

„Ven ikh tants“ ist ein Programm der Sopranistin und Kantorin Sveta Kundish und ihres Ensembles. Mit Akkordeonist Patrick Farrell, Geiger Samuel Seifert und Bassist Martin Lillich begibt sie sich beim diesjährigen Gastspiel in der Villa Seligmann aufs Tanzparkett.

Inspiriert von den Melodien, zu denen einst die Generation ihrer Großeltern in den Metropolen Europas und Amerikas tanzte, kreieren die vier Musiker ein schwungvolles jiddisches Liedprogramm. Sie besingen jene Tänze, die in der Goldenen Ära zwischen 1920 und 1950 Menschen auf der ganzen Welt von Liebe und Glück träumen ließen und zahlreiche jiddischsprachige Komponisten und Dichter inspirierten. In diesen faszinierenden Liedern singen Menschen ihre Träume zu Tango‑, Foxtrott- und Walzerklängen, die man in zauberhaften russischen Romanzen, humorvollen amerikanischen Theatersongs und einigen Perlen des europäischen Cabarets entdecken kann, die auf alten Schallplatten auf so manchem staubigen Dachboden schlummern.

In der #Ukraine geboren, übersiedelte Sveta Kundish im Alter von dreizehn Jahren mit ihrer Familie nach Israel. Nach ihrem Studium von Gesang, Klavier und Musikwissenschaft in Tel Aviv und Wien absolvierte sie eine Ausbildung zur Kantorin am Abraham Geiger Kolleg und machte ihren Bachelorabschluss in Jüdischer Theologie an der Universität Potsdam. Derzeit arbeitet Sveta Kundish als erste weibliche Kantorin in der Geschichte der jüdischen Gemeinden Niedersachsens in Braunschweig. In G’ttesdiensten und Konzerten lässt Kundish den Reichtum jüdischer Musik aufblühen, indem sie traditionsreiche Melodien mit modernen Klängen und Kantorengesängen verbindet.

Weitere infos hier
Veranstaltungsdaten
Villa Seligmann
Garten (Freilichtveranstaltung)
Hohenzollernstr. 39
30161 Hannover
Deutschland
Niedersachsen
Eintritt: 20 EUR, ermäßigt 8 EUR. Aus Solidarität mit den Menschen in der Ukraine erhalten alle Geflüchteten freien Eintritt. Bei schlechtem Wetter wird ein Ersatztermin anberaumt.
Infos/Tickets:
Tickets telefonisch bestellen:
Informationen zum Veranstalter
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