Eine Veranstaltung des Projekts:
Tol'dot & Tarbut – Jüdische Geschichte & Kultur
„Nichts Jüdisches ist mir fremd“, erklärte in einer Radiosendung der Religionshistoriker Gershom Scholem. Daran möchte die Reihe „Tol‘doth & Tarbut“ (Geschichte und Kultur) anknüpfen. Im Fokus stehen Personen, Ereignisse, Zeiträume und Orte, in denen sich bestimmte Entwicklungen der jüdischen Geschichte, Religion und Kultur geradezu kristallisieren.
Die Reihe wendet sich nicht an Experten der Judaistik und Religionsgeschichte, sondern möchte einem breiteren Publikum die reiche Geschichte und die unterschiedlichen Strömungen des Judentums jenseits aller Folklore erschließen.
Die jüdische Gemeinschaft ist die älteste nichtchristliche Minderheit in Europa. Im 10./11. Jahrhundert formieren sich die „Heiligen Drei Gemeinden“ Speyer, Worms und Mainz – die Kehilloth SchUM – die das „aschkenasische“ Judentum bilden.
In diesem Vortrag wird der große Bogen gespannt vom Leben in der mittelalterlichen Stadt (in Köln bis 1424) über die Vertreibung nach Osten und aufs Land und die ländliche jüdische Kultur im Rheinland bis hin zum Kampf um Gleichberechtigung (1791-1871) und die Wiederansiedlung in den Städten Köln und Bonn. Auch von den zuwandernden „Ostjuden“, der Verfolgung, aber auch dem Wiederaufbau jüdischen Lebens im Rheinland wird die Rede sein.
Düsseldorf und Bonn waren über 40 Jahre lang Sitz des Zentralrats der Juden in Deutschland. Jüdische Geschichte soll nicht auf Verfolgung reduziert, sondern integrativ gesehen werden. Es gab nicht nur die „großen Männer“, sondern auch Hausierer und „Schmuser“ – also arme Juden – und Viehhändler sowie ostjüdische Handwerker.
Referent: Dr. Uri Kaufmann, Alte Synagoge Essen
Hörsaal VII
Am Hof 1
53113 Bonn
Deutschland
Nordrhein-Westfalen