Düsseldorf | Nordrhein-Westfalen
29.10.2021 | 20 bis 21.30 Uhr
Der Komponist Bojan Vuletić
Copyright: Emanuela Daniellewicz
Konzert | Bühne
Zweig und Eselin
Ein existenzieller Streit originell in Musik gesetzt – Stefan Zweig trifft auf die Bibel
In der Uraufführung eines innovativen musikalisch-literarischen Werks in der Tonhalle Düsseldorf trifft die hebräische Bibel auf den Autor Stefan Zweig.

Das außergewöhnliche musikalisch-literarische Projekt „Zweig und Eselin“ (Arbeitstitel) des Dramatikers Shlomo Moskovitz mit dem Komponisten Bojan Vuletić ist für das Schumannfest 2021 geplant! Darin begegnen sich der jüdische Dichter Stefan Zweig, der, seiner sprachlichen Heimat entwurzelt, den Suizid im brasilianischen Exil vorbereitet, und „die Eselin“ aus der hebräischen Bibel, im Christentum „Das Alte Testament“ genannt. Im dortigen 4. Buch Mose, Kap. 22–24, widersetzt sich Bileam dem Willen Gottes. Dieser  schickt ihm daraufhin einen Engel mit erhobenem Schwert, den nur seine Eselin sehen kann, und spricht durch sie, um Bileam seine Sünde vor Augen zu führen.

Innovativer Sprach-Klang-Kosmos und Uraufführung

„Zweig und Eselin“ beginnt mit einem klanglichen Echo-Raum für die Dauer des Festivals im Foyer der Tonhalle Düsseldorf: Motive jüdischer Intellektueller verwandeln sich in der großen Rotunde aus 24 Lautsprechern in einen Sprach-Klang-Kosmos.

Im großen Mendelssohn-Saal findet die konzertante Uraufführung des eigentlichen Stücks statt. Musiker*innen spielen live musikalische Motive bedeutender jüdischer Komponist*innen wie Samuel Barber, Leonard Bernstein, George Gershwin, Aaron Copland, György Kurtág, Erik Satie, György Ligeti, Alfred Schnittke, Arnold Schönberg und Kurt Weill. Ein widersprüchlicher Chor jüdischer Persönlichkeiten, die die Moderne geprägt haben wie Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Arthur Schnitzler oder Baruch de Spinoza einerseits und Gestalten aus der hebräischen Bibel andererseits befeuern den existenziellen Streit, der aus heutiger Perspektive geschrieben, komponiert und inszeniert wird.

Stefan Zweig und die Eselin, verkörpert durch lesende Schauspieler*innen, stehen sich als Antipoden gegenüber und werden umrahmt von einer wechselnden Anordnung der Musiker*innen. Die Mitglieder eines jeweils achtköpfigen Vokal- und Instrumental-Ensembles (solistische Streicher, Saxofon, Trompete, Tuba, Akkordeon) werden vereinzelt ausgestellt oder können sich im Kollektiv verlieren. Das literarisch-musikalische Spektrum reicht dabei  von Spielsituationen mit Dialogen bis hin zum vielstimmigen Chor; von Kammermusik zu  Klanggewittern; von intimen Liedern bis hin zu oralen Pamphleten.

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Zusatzinfos
Barrierefreier Zugang
Veranstaltungsdaten
Tonhalle Düsseldorf
Mendelssohn-Saal
Ehrenhof 1
40479 Düsseldorf
Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Tickets: konzertkasse@tonhalle.de
Infos/Tickets:
Tickets telefonisch bestellen:
Informationen zum Veranstalter
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