Die Ausstellung „Zwischen den Stühlen“ greift das sensible Thema des Konfessionswechsels vom Judentum zum Christentum im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert auf. Eine zu prüfende Hypothese könnte lauten, dass die Hinwendung zum Christentum in jener Zeit häufig nicht religiösen Motiven entsprang, sondern als ein notwendiger Schritt der Annäherung an die deutsche Kultur angesehen wurde. Es geht nicht darum, eine Bewertung vorzunehmen, sondern vielmehr auf Basis der zusammengetragenen historischen Fakten zu zeigen, dass ein solcher Schritt auf der Grundlage eines ungerechten, ausgrenzenden, die persönlichen Freiheiten einschränkenden Lebensumfeldes erfolgt ist.
„Zwischen den Stühlen“ thematisiert die jüdische Emanzipation, entwirft ein Zeitbild der Jahrhundertwende um 1800 und geht am prominenten Beispiel der Familie Mendelssohn der Frage nach, weshalb sich gerade in jener Zeit der allmählichen gesellschaftlichen Öffnung und der Aussicht auf Gleichstellung der Jüdinnen*Juden die Glaubensübertritte zum Christentum häuften.
Kabinett im Gartenhaus
Goldschmidtstraße 12
04103 Leipzig
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