»1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«: Oberbürgermeister Feldmann begrüßt den leitenden Geschäftsführer des Vereins Andrei Kovacs in Frankfurt am Main
Jüdisches Leben heute und seine über 1700-jährige Geschichte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands sichtbar und erlebbar machen: Das ist das zentrale Ziel des Vereins ›321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.‹, der 2018 in Köln gegründet wurde. Oberbürgermeister Peter Feldmann begrüßte am Donnerstag, 10. September, den leitenden Geschäftsführer des Vereins Andrei Kovacs in Frankfurt, um mit ihm über die Bedeutung der jüdischen Kultur und Geschichte für Deutschland und Europa sowie über das in 2021 anstehende Festjahr #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland‹ zu sprechen, das unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier steht.
»Frankfurt hat eine große jüdische Tradition mit einer sehr engagierten Gemeinde, jüdischen Schulen und Kitas. Das Jüdische Museum und die Bildungsstätte Anne Frank sind deutschlandweit anerkannte Institutionen. Daher freue ich mich sehr, Sie hier in unserer Stadt begrüßen zu dürfen«, sagte das Stadtoberhaupt. »Unser Ziel ist es, dass jüdisches Leben in Deutschland zu einem Stück Normalität wird«, erklärte Andrei Kovacs in dem Gespräch. »Dass unsere Kinder sagen können, es ist normal, sich sowohl deutsch als auch jüdisch zu fühlen.«
Für das Festjahr #2021JLID plant der Verein mit großer Unterstützung von Bund, verschiedenen Ländern und Kommunen sowie aus der Zivilgesellschaft bundesweit rund 1000 Aktionen und Kulturevents, die dazu beitragen sollen, kulturelle, politische und interreligiöse Debatten innerhalb der Gesellschaft anzustoßen und deutliche Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen. »Die jüdische Kultur und Identität gehören zu Frankfurt und Deutschland! Es ist deshalb ungemein wichtig, dieses Festjahr im kommenden Jahr zu begehen, um den Menschen Halt zu geben und Identität zu stiften«, betonte Oberbürgermeister Feldmann. »Ich bin sicher, dass sich die Stadt Frankfurt an Veranstaltungen beteiligen wird und hilft, Kontakte zu lokalen Akteuren herzustellen.«
Sowohl der leitende Geschäftsführer Andrei Kovacs als auch Generalsekretärin Sylvia Löhrmann sind davon überzeugt, dass die Veranstaltungen im kommenden Jahr zeigen werden, wie vielfältig die jüdische Kultur und das jüdische Leben in Deutschland heute sind. »Wir wollen neugierig aufeinander machen«, sagte Kovacs. »Die Teilnehmenden werden merken, wo sie gleich ticken. Die Unterschiede haben oft weniger etwas damit zu tun, ob jemand jüdisch ist oder nicht, sondern eher damit, für welchen Fußballverein das Herz schlägt, welche Musik man hört oder über welche Witze man lacht.«
Der Verein lädt Institutionen, Vereine, Verbände, Kirchen und Religionsgemeinschaften ein, sich am Festjahr #2021JLID zu beteiligen. Unter www.2021JLID.de/mitmachen kann man sich bis zum 30. November 2020 registrieren und Projekte einreichen, die das Miteinander von jüdischen und nicht-jüdischen Menschen in Deutschland fördern sowie die zentralen Anliegen Offenheit, Respekt und ein nachhaltig friedliches Zusammenleben aller Menschen unterstützen.