Songs und Musikvideos

Der Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ unterstützt die Produktion von Songs, um jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen. Ziel ist es, mehr jüdischen Stimmen Gehör zu verschaffen und die Diversität der Perspektiven in der Gesellschaft zu fördern. „Die Musik ist für uns ein Mittler, durch den wir hoffentlich viele Menschen erreichen und ihnen einen Zugang zu jüdischem Leben ermöglichen“, sagt der leitende Geschäftsführer des Vereins, Andrei Kovacs. Er hofft, vor allem auch junge Menschen zu erreichen. „Ich würde mir wünschen, dass es für sie später einmal normal ist, jüdisch und deutsch zu sein oder deutsch-jüdische Freundinnen und Freunde zu haben.“

Jetzt auf Spotify die Playlist zum Festjahr anhören!

Shantel – Kids of the Diaspora

Seine Musik enthält Elemente von Klezmer und Balkanrhythmen. Als am 21. Februar in Das Erste der Festakt zur Eröffnung des Jahres »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« übertragen wurde, war auch ein neues Lied des Frankfurter Musikers Shantel zu hören.

Der Musiker, mit bürgerlichem Namen Stefan Hantel, war von unserem Verein gebeten worden, ein Stück für das Festjahr zu komponieren. Mit »Kids of the Diaspora«, interpretiert von einem internationalen Kreis von Künstlern, werden Elemente jüdischer und südosteuropäischer Musik verbunden, zusammen mit der Botschaft: Kulturen fließen zusammen, mischen sich, ergeben etwas Neues.
Shantel, der selbst Wurzeln in der Bukovina in der heuigen Ukraine hat, war nach eigenen Angaben der erste deutsche Musiker, der in Israel ein Musikvideo produzierte und dort seit den 90er-Jahren regelmäßig auftritt.

ODBLU – Each Day

Der Song „Each Day“ ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem Verein „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“ und dem Musiker ODBLU.
Für die Entstehung des Songs haben sich Andrei Kovacs, leitender Geschäftsführer des Vereins, und der Singer/Songwriter Oliver Wimmer aka ODBLU zum Thema 1700 Jahre jüdisches Leben intensiv ausgetauscht. Andrei Kovacs gab dem Künstler sodann maximale musikalische und textliche Freiheit hinsichtlich der Ausgestaltung des Themas.
Dabei heraus gekommen ist ein eingängiger Popsong mit einem nachdenklichen Text, in dem sich der Sänger fragt, wie er selbst mit dem erstarkendem Antisemitismus Anfang des 20. Jahrhunderts, der im größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, der Schoah, mündete – gehandelt hätte. Hätte er Zivilcourage zeigen können oder wäre er in der Masse mitgeschwommen? Und wie sieht es heute aus?

Ben Salomo – Deduschka

Nach dem versuchten Massenmord an Jüdinnen und Juden am 9. Oktober 2019 in Halle/Saale, bei dem zwei Menschen starben, wurden Jüdinnen und Juden in Deutschland immer wieder gefragt, wie es ihnen jetzt geht. Ben Salomo gibt mit seinem Song „Deduschka“ („Großvater“) eine von vielen Antworten aus der jüdischen Community. Er veröffentlicht ihn zum Jahrestag des Anschlags und rappt darin von verloren gegangenem Vertrauen und dem Dilemma, genau da zu Hause zu sein, wo er sich nicht sicher fühlt: „Deduschka, du hast ihnen vertraut, doch dein Vertrauen wurde mir geraubt. Trotz all dem bin ich hier zu Haus, seit siebzehnhundert Jahren, ist daszu glauben?“
Gleichzeitig spricht er von der Hoffnung, dass seine Enkel diese Ängste und Sorgen nicht mehr plagen müssen: „Und wenn mich einmal meine Enkel fragen, Sabale („Großväterchen“), wie war’s in deinen Kindertagen? Dann möchte ich meinen Enkeln sagen, euch muss das nicht mehr plagen!“
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