Stadt Köln, Synagogen-Gemeinde und KVB setzen mit einer Stadtbahn ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus
Köln Ein gemeinsames Zeichen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus und Rassismus haben heute die Stadt Köln, die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) und die Synagogen-Gemeinde Köln gesetzt: Mit dem Aufdruck „Schalömchen Köln!“ und dem Logo des Festjahres #2021JLID zu über 1700 Jahren jüdischen Lebens wird die Straßenbahn auf den Linien 1, 7, 9, 12 und 15 in den kommenden zwei Jahren in der ganzen Domstadt unterwegs sein. Die Gestaltung der Bahn weist mit dem Schriftzug „m2 – miteinander – mittendrin – Für Demokratie – gegen Antisemitismus und Rassismus“ auch auf die Informations- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln hin.
„Die Bahn ist ein klares Bekenntnis zu unseren jüdischen Kölnerinnen und Kölnern“, sagte Oberbürgermeisterin Reker. „Und sie ist ein Bekenntnis zu unserem jüdischen Erbe. Diese Bahn macht deutlich: Köln ist ohne seine 1700 Jahre alte jüdische Gemeinde undenkbar.“ Und sie fügte hinzu: „Wenn wir uns gegen Antisemitismus und Rassismus wenden, fördern wir auch den Erhalt unserer Demokratie.“
KVB-Chefin Stefanie Haaks verwies auf die gesellschaftliche Verpflichtung der Verkehrsbetriebe, bei der Menschen aus mehr als 30 verschiedenen Ländern beschäftigt sind: „Als KVB stehen wir für nationale und religiöse Vielfalt.“ Sie freue sich, mit der Bahn ein Signal für ein respektvolles und friedliches Miteinander in der Stadt setzen zu können.
„Wir haben einen erheblichen Teil zur Entwicklung unserer Heimatstadt Köln beigetragen“, betonte Dr. Felix Schotland vom Vorstand der Synagogengemeinde. Diese Bahn sei „ein Zeichen, dass wir zur Mitte der Gesellschaft gehören“.
Auch Andrei Kovacs bedankte sich bei Stadt, KVB und den verantwortlichen Akteur*innen der Synagogengemeinde für das auf die Schiene gesetzte selbstbewusste Statement: „Die Bahn fährt in viele Winkel unserer Stadt und zeigt: Wir lassen uns von dem Hass nicht einschüchtern. Wir wollen uns nicht verstecken. Wir wollen uns zeigen – und zeigen, dass es uns gibt!“ Zugleich freute sich der Leitende Geschäftsführer des Vereins „321 – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, dass die rollende Werbefläche auf das deutsch-jüdische Festjahr #2021JLID aufmerksam mache: „Wir wollen die Menschen neugierig machen. Sie sollen merken, wie viel uns verbindet. Wir können über den 1. FC Köln, über Politik und Musik streiten – aber nicht darüber, dass wir unterschiedlichen Religionen angehören.“
AUFRUF AN ALLE KÖLNER*INNEN: Fotografieren Sie sich vor der Bahn, posten Sie Ihr Bild bei Instagram, Facebook und Twitter und benutzen Sie unseren Hashtag #2021JLID, um ein Zeichen zu setzen – ein Zeichen der Vorfreude auf das Festjahr und ein Zeichen für eine gemeinsame Zukunft!
Die vollständige Rede von Andrei Kovacs können Sie hier runterladen.