05.11.2020

Verein beteiligt sich an weltweit erster rein multimedialer Ausstellung

„7Places“ zeigt sieben jüdische Gemeinden in Deutschland und ihren Umgang mit der Erinnerungskultur 

Über eine anstehende Weltpremiere informierte jetzt Generalsekretärin Sylvia Löhrmann mit LVR-Kulturdezernentin Milena Karabaic und Jürgen Kaumkötter, Direktor vom Solinger „Zentrum für verfolgte Künste“,  im LVR-Landeshaus in Köln-Deutz: Gemeinsam mit den Vereinten Nationen wird am 9. November zum Gedenken an die Novemberpogrome von 1938 und „Erinnerungskultur heute“ die mehrsprachige Online-Ausstellung www.7Places.org frei geschaltet. Dabei handelt es sich um ein multimediales und interaktives Konzept, das erstmals ausschließlich für digitale Kanäle konzipiert ist. „Für unseren Verein ist das ein spannendes Kooperationsprojekt“, so Löhrmann, die mit Kuratoriumsmitglied Abraham Lehrer und Dr. Thomas Otten, Direktor der MiQua (LVR-Jüdisches Museum), bei der digitalen Vernissage am Montag mitwirken wird. 

Im Mittelpunkt stehen sieben jüdische Gemeinden in Deutschland, deren Geschichte und Umgang mit dem Gedenken auf einem Zeitstrahl anhand von historischen Fotografien, authentischen Kunstwerken, Dokumenten und Zeitzeugnissen präsentiert werden. Beginnend mit dem Jahr 321, in dem der römische Kaiser Konstantin Juden den Zugang zum Rat der Stadt Köln ermöglichte, umfasst der Zeitbogen die Verfolgung und Ermordung der Juden Europas im 20. Jahrhundert bis zur globalen Erinnerungsarbeit der Gegenwart. Die Ausstellung bietet einen vertiefenden Einblick in die Geschichte der sieben dargestellten Orte jüdischen Lebens, wie sie entstehen, sich verändern, wie sie im Novemberpogrom von 1938 zum Teil zerstört und später erneut mit Leben erfüllt werden. 

Die Eröffnung findet am Montag, 9. November 2020, um 17 Uhr auf der Website www.7Places.org als Livestream statt. 

Die Eröffnungsansprachen halten Melissa Fleming, Under-Secretary-General for Global Communications der Vereinten Nationen, und Bundesaußenminister Heiko Maas. Der Eröffnungsfilm wird moderiert von der Künstlerin Tatiana Feldman und bringt die sieben Orte virtuell zusammen: die Neue Synagoge Berlin, die Alte Synagoge in Essen, die Gedenkstätte der Landjuden an der Sieg, einen Gedenkort in Halle an der Saale, vertreten durch die Gedenkinstitution Leopold-Zunz-Zentrum e.V., die ehemalige Synagoge auf der Nordseeinsel Norderney, die alljährliche Gedenkveranstaltung von Schüler*innen, deren Gymnasium auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge in Solingen steht, und das LVR-Museum MiQua (Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln).