Die Rede von Reuven Rivlin
Grußwort – Festakt „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ – Reuven Rivlin, Staatspräsident Israels
Liebe Freunde,
die Geschichte und das Schicksal Deutschlands und die des jüdischen Volkes sind seit Jahrhunderten miteinander verknüpft. Es gab Zeiten, in denen unsere gemeinsame Geschichte von Zusammenarbeit und Toleranz geprägt war.
In Deutschland erblühte und verbreitete sich das aschkenasische Judentum. Aber es gab auch Zeiten grausamer antisemitischer Verfolgungen. Sie erreichten ihren tiefsten Punkt, als die Nazis versuchten, das jüdische Volk auf der Erde auszulöschen.
In den letzten Jahrzehnten erlebten wir eine starke Wiederbelebung jüdischen Lebens in Deutschland – mit großer Unterstützung der Deutschen Bundesregierung.
Obwohl wir die Tragödien der Vergangenheit nie vergessen werden, betonen wir unser gemeinsames Erbe, den Beitrag der deutschen Juden zur deutschen Gesellschaft und die tiefe Freundschaft zwischen Deutschland und dem israelischen Staat.
Trotz der Wiederbelebung jüdischen Lebens werden wir wieder einmal Zeugen eines gefährlichen Anstiegs alter und neuer Formen des Antisemitismus. Wir müssen eine Null-Toleranz gegen jegliche Form des Antisemitismus zeigen. Ob auf der Straße, in den Online-Medien oder in der Politik.
Ich danke der Deutschen Bundesregierung für ihr Engagement im Kampf gegen den Antisemitismus und dafür, dass sie die Definition des Antisemitismus durch die IHRA (Internationale Allianz zum Holocaust-Gedenken) unterstützt.
Wir werden weiter gemeinsam wachsam sein und zusammenarbeiten, um sicher zu stellen, dass wir die Lehren aus der Vergangenheit ziehen – damit sich die jüdische Gemeinschaft in Deutschland auch in Zukunft weiter entwickeln kann.
Liebe Freunde, zu diesem historischen Ereignis gratuliere ich und sage „Mazal Tov“ der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, der deutschen Bundesregierung, dem Bundespräsidenten und der gesamten deutschen Gesellschaft.
Vielen Dank und Gott segne Sie alle!
Hinweis: Die Rede wurde auf Englisch gehalten. Es handelt sich hierbei um die Übersetzung, die auch für die Untertitel verwendet wurde.