22.02.2021

Die stärksten Zitate des Festakts „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“

Am 21. Februar 2021 wurde das Festjahr #2021JLID mit einem offiziellen Festakt, der u.a. in Das Erste übertragen wurde – eröffnet. Die Zuschauer*innen bekamen ein Kaleidoskop dessen, was jüdisches Leben in Deutschland in der Gegenwart ausmacht, zu sehen. In verschiedenen Beiträgen erzählen junge Jüdinnen*Juden von ihren Perspektiven, von ihrem Blick auf die Vergangenheit und ihren Erwartungen an die Zukunft. 

Wo stehen wir heute? Wie gehen wir in die Zukunft? Und wie gut kennen wir uns eigentlich? Mit diesen Fragen beschäftigen sich Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in verschiedenen Beiträgen und diesen Fragen gehen auch die prominenten Gäste in ihren Grußworten nach. Lesen Sie hier starke und bewegende Zitate – in der Reihenfolge, in der sie ausgestrahlt wurden:

Alexander Wertmann, Schauspieler: „Jüdisch sein bedeutet für mich, immer wieder sagen zu müssen, was es bedeutet jüdisch zu sein.“

Abraham Lehrer, Vorstand Synagogen-Gemeinde Köln, Gründungsmitglied des Vereins 321: „Liebe Zuschauer an den Bildschirmen, über Ihre Teilnahme freue ich mich besonders. Mit Ihrem Einschalten bekräftigen Sie Ihr Interesse am jüdischen Leben in unserem Land. Für die jüdische Gemeinschaft ist dies eine wichtige Solidaritätsbezeugung.“

Susan Sideropoulos, Schauspielerin: „Seit meiner Kindheit habe ich nie ein anderes Bild gesehen als eine Synagoge mit Polizei, die davorsteht – für meine Kinder genau das Gleiche. Ich glaube, meine Kinder wussten bis vor kurzem nicht, dass nicht alle Schulen von der Polizei bewacht werden.“

Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, Schirmherr über das Festjahr #2021JLID: Die „Erinnerung an 1.700 Jahre wechselvoller gemeinsamer Geschichte lehrt uns: Die Bundesrepublik Deutschland ist nur vollkommen bei sich, wenn Juden sich hier vollkommen zu Hause fühlen. Das zu gewährleisten, das ist Auftrag aus 1.700 Jahren Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland!“

Ben Salomo, Buchautor & Rapper: „Unsere Großeltern haben diesem Land nach der Schoah eine Chance gegeben. Diesen Vertrauensvorschuss kann man gar nicht hoch genug bewerten.“

Reuven Rivlin, Staatspräsident Israels: „Obwohl wir die Tragödien der Vergangenheit nie vergessen werden, betonen wir unser gemeinsames Erbe, den Beitrag der deutschen Juden zur deutschen Gesellschaft und die tiefe Freundschaft zwischen Deutschland und dem israelischen Staat.“

Armin Laschet, NRW-Ministerpräsident: „Sprechen wir über die großen Verdienste unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger um unser Land, für unsere Demokratie, für unsere Kultur, für unseren Wohlstand, für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft! Und zwar mit Respekt und Stolz und Selbstbewusstsein, damit jüdisches Leben in Deutschland endlich zu einer Selbstverständlichkeit werden kann […]“

Jonah, Schüler: „Ich wünsche mir eigentlich nur Frieden und keinen Antisemitismus mehr.“

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden: „Wenn quer durch die Gesellschaft gezeigt wird, wie vielfältig jüdisches Leben ist, wenn Juden nicht länger als fremd empfunden werden, dann können wir erreichen, dass manches Vorurteil über Juden endlich ein für alle Mal verschwindet. Ich bin optimistisch: So wie wir es hinbekommen werden, die Corona-Pandemie zu bewältigen, so können wir die Bevölkerung auch stärker gegen Antisemitismus immunisieren.“

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin Stadt Köln: „Meine Eltern, die ja zu den Ermöglichern des Nationalsozialismus gehörten, weil sie eben nicht aufgestanden sind – den Mut hatten sie nicht – haben bis zu ihrem Lebensende sehr darunter gelitten. Das bewegt mich auch dazu, immer wieder eine klare Haltung zu vertreten und daran zu erinnern, dass Antisemitismus und Rassismus keine Grundlage für ein friedliches Zusammenleben sind. Bei uns ist Jede und Jeder willkommen.“

Shelly Kupferberg, Journalistin & Moderatorin: „Zuhören ist immer eine gute Idee.“

Der Festakt kann per Stream in der ARD-Mediathek und auf dem YouTube-Kanal von phoenix angeschaut werden.