04.10.2021

Heiko Maas, zur Beteiligung des Auswärtigen Amts am Festjahr #2021JLID

Bundesminister des Auswärtigen, Heiko Maas, zur Beteiligung des Auswärtigen Amts am Festjahr ‚1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland‘:

„Der älteste Nachweis über jüdisches Leben in Deutschland stammt aus dem Jahr 321. Jüdinnen und Juden sind demnach seit 1700 Jahren Teil dieses Landes und leisten wertvolle Beiträge in allen nur denkbaren Bereichen unserer Gesellschaft wie der Wissenschaft, Kunst, Religion, Handel oder Sport. Die Aufnahme der SchUM-Städte Mainz, Worms und Speyer als Weltkulturerbe hat mich persönlich besonders gefreut. Denn diese drei Städte sind besonders gut erhaltene Zeugnisse der jüdischen Tradition in Deutschland. Sie haben Bedeutung nicht nur für unser Land, sondern sind wahrlich jüdisches Erbe für die ganze Welt.

Das Jubiläum 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland begehen wir jedoch nicht nur in Deutschland, sondern tragen es in die ganze Welt. Das Leo Baeck Institut in New York lud beispielweise ein, sich mit der Verflechtung jüdischer Geschichte und der Region Mitteleuropa auseinanderzusetzen (https://sharedhistoryproject.org/) und das Generalkonsulat Breslau rückte das Erbe von Jahrhunderten jüdischen Lebens in der Oberlausitz in den Mittelpunkt. In Rumänien haben wir die verschiedenen Facetten jüdischen Lebens mit einer ganzen Veranstaltungsreihe gewürdigt, u.a. mit Darbietung jüdischer Musik. Bei einer Diskussion zu jüdischer Geschichte und gesellschaftspolitischen Fragen wie Toleranz, Antisemitismus und Hassrede im Internet war es uns wichtig, vor allem junge Menschen aus Rumänien, Deutschland und Israel mit einzubeziehen.

Speziell in Israel haben wir dem Jeckes-Museum einen Beitrag von bis zu 1 Million Euro in Aussicht gestellt – es soll nach Haifa ziehen und dort zu einem Forschungs- und Begegnungsort werden. Zugleich fördert unsere Botschaft Tel Aviv im ANU Museum of the Jewish People die Entwicklung eines Tour-Moduls in der Museums-App, das die Gäste im Museum, ob Kind oder Erwachsener, aus der Ferne durch 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland führt.

Ich danke dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Verein „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ für ihre wunderbare Initiative zu diesem Festjahr.“