09.09.2021

Deutschland feiert mit „Sukkot XXL“ das größte Laubhüttenfest der Welt

Von Bremerhaven bis München, von Düsseldorf bis Chemnitz: Zum ersten Mal werden in Deutschland anlässlich des jüdischen Festes „Sukkot“ über 
40 Laubhütten von 30 Veranstaltenden im öffentlichen Raum errichtet. Vom 20. bis 27. September laden Jüdische Gemeinden, Vereine, Bildungs- und Kulturinstitutionen in 13 Bundesländern dazu ein, in ihre Sukka einzutreten und mitzufeiern. Für Besucher*innen gibt es eine Broschüre mit allen Informationen rund um das Laubhüttenfest. Kinder dürfen sich besonders auf das liebevoll gestaltete Mal- und Mitmach-Buch „Komm, wir feiern Sukkot!“ freuen. Kindgerecht wird das Fest vom Puppentheater „Bubales“ erklärt: www.2021JLID.de/bubales. Ein vielseitiges Rahmenprogramm organisieren die Veranstaltenden individuell (Infos: www.sukkotxxl.de, Instagram: #sukkotxxl).

In Kooperation mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland, zahlreichen jüdischen Gemeinden, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und weiteren Institutionen wird das Laubhüttenfest auf unterschiedliche Weise gefeiert. So reist das Israel-Jacobson-Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte e.V. mit einer mobilen Sukka auf einem Tiny-House-Anhänger durch Harz und Heide. Die LWL-Kulturstiftung lädt in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Münster zu fünf Veranstaltungen in eine Laubhütte im Innenhof des LWL-Landeshauses ein. Konzerte, Dialoge und Diskussionen sind in der Sukka der Jüdischen Gemeinde Schwerin und des Landtags Mecklenburg-Vorpommern im Schlossgarten zu erleben, und in Köln und Hamburg wird die Laubhütte gemeinsam von interessierten Bürger*innen aufgebaut.

Das Event „Sukkot XXL“ findet im Rahmen des Festjahres #2021JLID statt und ist ein Projekt des Vereins „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.“. In Kooperation mit den jeweiligen Projektpartnern wurden rund 40 Bausätze bestellt, die nach dem Aufbau generationenübergreifend und kreativ geschmückt werden. Neben dem gemeinsamen Bauen und Schmücken geht es auch um etwas. Bei dem Wettbewerb „Coolste Sukka 2021“ können sowohl die Projektpartner als auch alle anderen, die z.B. privat in ihrem Garten eine Sukka aufstellen, teilnehmen. Die schönsten Fotos sollten hierfür an folgende E-Mail-Adresse geschickt werden: sukkotxxl@2021JLID.de oder können unter dem Hashtag #sukkotxxl auf Instagram gepostet werden. 

Warum Sukkot?
In der Bibel wird berichtet, dass das Volk Israel 40 Jahre lang durch die Wüste wanderte. Unter Führung von Moses zog es von Ägypten aus in das Gelobte Land. Während dieser Zeit hatten die Israeliten keine festen Häuser. Sie bauten Zelte auf (vgl. 3. Mose 23, 42-43). Um an diese Zeit zu erinnern, errichten Jüdinnen und Juden zum Sukkot-Fest Laubhütten, in denen sie essen und miteinander feiern. Wichtig ist, dass man durch das 

Dach die Sterne sehen kann, um Gott nahe zu sein. Die einfachen Hütten werden oft aus Holz oder Strohmatten gebaut und sind festlich geschmückt. Sukkot ist auch ein Fest, an dem man Gott für die Ernte dankt. 

„Der Spaß am Bauen und die Freude am Dekorieren verbindet alle Menschen“, stellt Andrei Kovacs, der Leitende Geschäftsführer des Vereins 321, mit einem Schmunzeln fest. Mit anderen Menschen Zeit in der Sukka zu verbringen, zu essen, zu trinken und miteinander zu diskutieren, diene dem Kennenlernen. „Durch das gemeinsame Erleben können Vorurteile abgebaut werden.“ So diene auch das Laubhüttenfest dazu, Verschwörungsmythen und antisemitischem Gedankengut den Kampf anzusagen.

Bundesweit wird Sukkot XXL von der Oberrabbiner-Konferenz Deutschland, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Kirchen und jüdischen Gemeinden, Volkshochschulen, Museen und Kultursekretariaten unterstützt. „Das Judentum ist konstitutiv für Deutschland“, unterstreicht die Generalsekretärin des Vereins 321, Sylvia Löhrmann. „Das wird mit diesem Projekt veranschaulicht und trägt dazu bei, möglichst viele Menschen konkret anzusprechen.“ 

Im Festjahr #2021JLID koordiniert der Verein 321 mit großer Unterstützung des Bundes, verschiedener Bundesländer und Kommunen sowie aus der Zivilgesellschaft bundesweit rund 1500 Aktionen und Kulturevents, die dazu beitragen sollen, kulturelle, politische und interreligiöse Debatten innerhalb der Gesellschaft anzustoßen und deutliche Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus zu setzen. Ein Überblick über das bundesweite Festprogramm, das bis zum 31. Juli 2022 verlängert wurde, findet sich hier: https://2021jlid.de/programm/

Für Rückfragen:

Nambowa Mugalu
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.
c/o Synagogen-Gemeinde Köln · Ottostraße 85 · 50823 Köln
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